Der Umtausch der D-Mark in Euro

Schätzungen Zufolge haben sich im Jahr 2011 noch mehr als 13,3 Milliarden Deutsche Mark im Umlauf befunden. Diese werden entweder bewusst aufgehoben oder später per Zufall gefunden. In letzterem Fall stellt sich die Frage, ob und wie ein Umtausch der D-Mark möglich ist.

Die Deutsche Bundesbank – zeitlich unbegrenzte Annahmen der DM

2011 wurde der Altbestand an Banknoten auf rund 6,41 Milliarden DM geschätzt. Hinzu kommen circa 6,9 Milliarden in Münzen. Dies entspricht rund 23,8 Milliarden Einzelmünzen. Bei den Banknoten wurden 2,4 Prozent der sich zur Einführung des Euro im Umlauf befindlichen Scheine nicht umgetauscht. Jeden Tag entscheiden im Durchschnitt fast 1.000 Menschen, noch vorhandene DM-Bestände in Euro umzutauschen. So kann unverhofft ein Schein in der Jacke gefunden werden oder es werden Sammlungen aufgelöst. Während Sie Anfang 2002 mit der DM sogar noch nach der Einführung in den Geschäften bezahlen konnten, ist es heute nicht mehr möglich, die DM in der eigenen Hausbank umzutauschen. Um den Bürgern ein zeitlich unbegrenztes Umtauschen zu ermöglichen und den Verwaltungsaufwand gering zu halten, übernimmt die Deutsche Bundesbank diese Aufgabe. Alle Filialen der Deutschen Bundesbank nehmen sowohl Banknoten als auch Münzen an. Hierfür besteht keine zeitliche Begrenzung, sodass auch in Zukunft das Umtauschen problemlos möglich ist. Dabei ist für die Höhe ebenfalls keine Grenze festgelegt, wodurch Sie kleinere und auch größere Mengen umtauschen können. Kosten entstehen Ihnen durch den Tausch ist, dieser ist gebührenfrei. Der amtliche Umtauschkurs beträgt 1 Euro zu 1,95583 DM, dieser ist seit der Einführung des Euro im Jahr 2002 konstant geblieben und wird auch in Zukunft nicht verändert. Der Umtausch von Altgeld bei der Deutschen Bundesbank bezieht sich ausschließlich auf die DM, ausländische Münzen können Sie in einigen Fällen in ihren Herkunftsländern in Euro umtauschen.

Diese Ausnahmen bestehen beim Umtauschen der DM in Euro

Neben den gewöhnlichen Münzen und Banknoten sind verschiedene Sonderprägungen und Sonderfälle im Umlauf. Bei der Deutschen Bundesbank können Sie alle Banknoten der Bank deutscher Länder, kurz BdL, umtauschen. Ebenfalls angenommen werden Banknoten der Deutschen Bundesbank und Bundesmünzen, welche auf DM oder Pfennig geprägt wurden. Zu den Ausnahmen gehört die 50-DM-BdL-Banknote II in Grün mit dem Ausstellungsdatum 1948. Sollten Sie diese Banknote besitzen und umtauschen wollen, dann müssen Sie einen Erstattungsantrag stellen. Hierfür stehen Ihnen als Einreichungsstellen die Filialen der Deutschen Bundesbank zur Verfügung. Eine weitere Ausnahme ist die erste Ausgabe der 2-DM-Münze mit dem Prägedatum 1951. Zudem werden Münzen und Banknoten mit einem Emittierungsdatum vor dem 20. Juni 1948 nicht angenommen.

Der Umtausch per Post – dies sollten Sie wissen

Die Anzahl der Filialen der Deutschen Bundesbank ist in den einzelnen Bundesländern stark unterschiedlich. Während sich in Hessen lediglich in Frankfurt am Main eine Niederlassung befindet, sind in Nordrhein-Westfalen sieben Filialen ansässig. Aber auch in diesem Fall sind die Fahrtwege, in Abhängigkeit vom eigenen Wohnort, oftmals weit. Zudem besteht eine Beschränkung auf die Öffnungszeiten, was bei Berufstätigen ebenfalls zu Schwierigkeiten führen kann. Als Alternative zur persönlichen Abgabe wird die Möglichkeit des Postversands angeboten. Der Versand erfolgt auf Risiko des Absenders, worauf die Deutsche Bundesbank ausdrücklich hinweist. Annahmestelle ist in diesem Fall die Filiale in Mainz. Nach eigenen Angaben der Deutschen Bundesbank beträgt die Bearbeitungszeit für die Postsendung rund drei bis vier Wochen. Zwischenfragen zum Status der Bearbeitung sind leider nicht möglich, sodass Geduld gefragt ist. Beim postalischen Versand besteht zunächst einmal eine Obergrenze, welche bei einem Gegenwert von 1.000 DM, also rund 1.955, 83 Euro, liegt. Ein Umtausch ist auch für höhere Summen möglich, allerdings sind in diesem Fall für die Bearbeitung weitere Unterlagen und Angaben notwendig. Die Deutsche Bundesbank erteilt nach persönlicher Rücksprache per E-Mail beziehungsweise Telefon für jeden Einzelfall eine Auskunft über die benötigten Dokumente. Bevor Sie das Paket absenden, füllen Sie das Antragsformular „Umtausch von DM in Euro“ vollständig aus und fügen dieses der Sendung bei. Das Formular ist auf der Homepage der Deutschen Bundesbank erhältlich. Dort können Sie angeben, wie Ihnen der Gegenwert der DM ausbezahlt werden soll. Somit bestehen auch heute noch verschiedene Möglichkeiten, plötzliche Funde der D-Mark in Euro umzutauschen und es gehen Ihnen keine Werte verloren.