Die Schweden gehören in Europa zu den Vorreitern des Bezahlens ohne Bargeld. Im Gegensatz zu Deutschland gehört die bargeldlose Abwicklung an der Kasse mit Karte für die Skandinavier zur Normalität. Für unserer Ohren mag es besonders verstörend klingen, dass sogar die Hälfte der Banken in Schweden kein Bargeld mehr annehmen. Ist das Königreich aus dem Norden damit eine Blaupause für den Zahlungsverkehr in der Zukunft?
Schweden seit 2010 ohne Öre Münzen
Die Währung in Schweden ist die Krone. Eine Krone sind 100 Öre. Allerdings wird man diese im Barzahlungsverkehr nicht mehr finden. Im September 2012 wurde die letzten 50 Öre Münzen für ungültig erklärt. In Läden wird dann einfach ab- oder aufgerundet oder es werden erst gar keine Waren mit Nachkommastellen unter einer Krone als Preis ausgezeichnet. Das hört sich dramatischer an, als es ist. Die Krone ist ungefähr 11 Euro Cent entsprechen gut einer Krone (Stand Februar 2016). Damit wird in Schweden auf den Euro übertragen auf volle 10 Cent auf- oder abgerundet. Ähnliche Vorgehensweisen finden wir u.a. in den Niederlanden und Finnland. Bei der Kartenzahlung nehmen es die Skandinavier dann wieder genau. Dort wird der volle Betrag inklusive Öre berechnet bzw. abgebucht.
Die Schweden sind eh Vorreiter bei der Kartenzahlung. Im Gegensatz zu Deutschland hat die bargeldlose Bezahlung an der Kasse dort eine hohe Akzeptanz. Selbst in Kirchen wird die Kollekte per Kreditkarte abgebucht. Auch Obdachlose, die in den Städten Magazine verkaufen, nehmen mittlerweile das Plastikgeld gerne an. Das Königreich könnte damit tatsächlich der Vorreiter für eine Welt ohne Bargeld sein. Während man hierzulande selbst im Kampf gegen Kleinstbeträge an Supermarktkassen auf großen Widerstand stößt, sind die Schweden da um einiges pragmatischer und vielleicht auch zukunftsgläubiger. Der Rest der Welt wird sich die Entwicklung im Norden Europas genau anschauen, denn man wird auch dort auf Probleme stoßen, wenn denn das Bargeld dort komplett auf dem Rückzug ist.
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