Waren Sie in den letzten Jahren mal in den Niederlanden? Haben Sie sich gewundert warum die Händler dort keine 1 und 2 Cent Münzen mehr im Wechselgeld raus geben? Im Jahr 2004 wurde den Ladenbesitzern die Möglichkeit gegeben, die Beträge auf- bzw. abzurunden. Aber warum ist dies in Niederlanden so?
Warum wird in den Niederlanden an der Kasse gerundet?
Die Ladenbesitzer, die die Möglichkeit ausschöpfen, und keine 1 oder 2 Cent Münzen mehr zurückgeben, verringen ihren Aufwand natürlich enorm. Wer dies in den Niederlanden praktiziert, muss einen Aufkleber an den Fenstern und an den Kassen haben, die deutlich auf diesen Umstand hinweisen. Nun stellen Sie sich die Frage, ob dies ein Gesetz in Niederlande ist? Nein, es gibt keine gesetzliche Grundlage dazu. Es ist eine Vereinbarung, die verschiedene Interessenverbände, deren Vorsitz die Nederlandsche Bank hat. Diese Maßnahme führt zu einer hohen Kostenersparnis für den Mittelstand. Denn die Ladenbesitzer müssen nun keine kleinen Münzen für das Wechselgeld holen, sondern rechnen erst ab 5 Cent. Gleichzeitig ist das Bezahlen an den Kassen schneller, da es kein genaues Abzählen vom Wechselgeld gibt, sondern man genau mit 5 Cent Münzen bezahlen kann. Das ist natürlich im Interesse der Kunden, aber auch die Ladenbesitzer sehen diese Entwicklung positiv. Und auch das, mit kleinen Centmünzen überfüllte und ausgebeulte Portemonnaie gehört der Vergangenheit an. Dazu kommt, das der Haushalt der Niederlande, Schätzungen zu Folge, um ca. 30 Millionen Euro entlastet wird. Das ist die Summe, die der Mittelstand braucht, um sich mit Wechselgeld im Bereich kleiner Münzen zu versorgen. Das ist eine Ersparnis, die in einem kleinen Land wie Holland, sehr ins Gewicht fällt.
Ausnahmen von dieser Regelung
Ausnahmen gibt es in der Kartenzahlung. Egal, ob Sie mit pinpas, also der EC-Karte, oder der sogenannten chipknip, der Geldkarte, bezahlen. Sie werden dort die genaue Summe bezahlen, ohne das Ihnen der Betrag wie bei Barzahlung aufgerundet wird. Nun gibt es in den Niederlanden aber auch Sparfüchse, die sich genau ausrechnen, wann es von Vorteil ist mit der Karte zu bezahlen. Das ist dem geschuldet, da man in Niederlande auch Kleinstbeträge mit Karte bezahlen kann.
Rechtliche Seite dieser Regelung
Grundsätzlich bleiben die 1 und 2 Cent Münzen offizielles Zahlungsmittel. Auch in den Niederlanden. Der Mittelstand praktiziert diese Regelung allerdings zu fast 100%. Die meisten Ladenbesitzer sind der Kennzeichnungspflicht der Nicht-Annahme von diesen Kleinstmünzen bereits nachgekommen. Die EU hingegen empfiehlt, diese neuen Rundungsregeln nicht einzuführen. Denn es besteht, laut EU, die Gefahr, das diese Münzen aus den Geldbörsen der Bürger verschwinden, sie aber überrascht sind, wenn sie in anderen Ländern außer der Niederlanden und Finnland, diese Münzen als Wechselgeld benötigen, und auch als Wechselgeld erhalten.
Fazit
Wie alles, hat auch das Einsparen kleiner Centmünzen sein Für und Wieder. Klar, man hat weniger Rechnerei und auch weniger kleine Münzen in der Geldbörse. Aber wenn nicht alle Länder mitziehen, ist die Gefahr groß, das man nicht weiß, wo man diese Münzen bekommt und benötigt. Natürlich hat es für den Mittelstand der Niederlande und die Kunden positive Auswirkungen, dadurch das man Geld und Zeit spart, was ja in beidseitigem Interesse ist. Aber man sollte doch eine EU einheitliche Regel dazu treffen, damit alle was davon haben. Es denken immer mehr Länder darüber nach, diesem Beispiel zu folgen.
Mit Kleve gibt es nun eine deutsche Stadt, die sich diesem Bezahlmodell der Niederlande anschliesst.
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